Im Jahr 2016 stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Bruttostromverbrauch auf 31,7 Prozent (2015: 31,5 Prozent). Die Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse erreichte rund 188 Milliarden Kilowattstunden (kWh) und lag damit nur knapp über dem Niveau des Vorjahres (rund 187 Milliarden kWh). Das liegt auch an einem witterungsbedingten Rückgang der Stromerzeugung aus Erneuerbaren, obwohl weiterhin Erneuerbare-Energien-Anlagen zugebaut wurden: So war das Jahr 2016 deutlich windschwächer als das Vorjahr und auch die Zahl der Sonnenstunden war niedriger als 2015.
Insgesamt konnten die erneuerbaren Energien im Strombereich ihre Spitzenposition im Strommix aber behaupten. Die Windenergie ist innerhalb der erneuerbaren Energien im Strombereich die mit Abstand wichtigste regenerative Stromquelle (Quelle).
In Deutschland waren Ende 2016 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 49,5 Gigawatt (GW) an Land im Einsatz. Die Windenergienutzung weist auch in den nächsten Jahren weiterhin das mit Abstand größte Ausbaupotenzial unter allen erneuerbaren Energien auf. Während der Ausbau der Windenergienutzung an Land (Onshore) insbesondere durch den Austausch älterer Anlagen an windreichen Standorten durch modernere WEA mit größerer Energieausbeute zu erzielen ist (Repowering), muss bei der Windenergie auf See (Offshore) noch viel Aufbauarbeit geleistet werden (Quelle).
Die Onshore- und Offshore-Windindustrie in Deutschland zählte 2015 insgesamt 143.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze und erwirtschaftete etwa 13 Milliarden Euro Umsatz. Die Windenergie ist damit von Bayern bis Schleswig-Holstein zu einem unverzichtbaren Arbeitgeber geworden.
Die Windindustrie hat im Jahr 2016 mit absehbar über 150.000 Beschäftigten ihren Platz im Kreis der innovationsgetriebenen Zukunftsbranchen in Deutschland gefestigt. Zum Vergleich: die Luft- und Raumfahrt kommt hierzulande auf etwa 100.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze.
Für 2015 kam die Onshore-Windenergie auf insgesamt 122.400 Arbeitsplätze. In der Produktion sank die Zahl der Beschäftigten leicht um 9.100. Zugleich stieg die Beschäftigung im Bereich Wartung und Betrieb um 1.000 Mitarbeiter, so dass der rechnerische Rückgang der Bruttobeschäftigung bei 8.100 lag. Das sind lediglich 6 Prozent gemessen an der Gesamtbeschäftigung der Windenergie an Land. Die Hauptursache dafür war der Rückgang der Brutto-Installationszahlen von 4.750 Megawatt im Jahr 2014 auf 3.730 Megawatt im Jahr 2015. Bei der Windenergie auf See wurde mit 20.500 Beschäftigten ein Zuwachs von 1.800 berechnet (plus 10 Prozent). Der Beschäftigungszuwachs für Offshore-Windenergie hat seine Basis im Aufbau von Stellen in Wartung und Betrieb (plus 2.500). Die steigenden Investitionen an Land und der Rückgang auf See im Jahr 2016 werden wieder entsprechende Schwankungen zur Folge haben. Die Beschäftigung der Windindustrie wird aber insgesamt auch in den kommenden Jahren sehr hoch bleiben. So entsteht eine nachhaltige, lokale Beschäftigung für die 20- bis 30-jährige Betriebsphase von Windenergieanlagen an Land und auf See.
Insbesondere im Service entsteht eine langfristig sichere Beschäftigung, die sich positiv für die Wertschöpfung vor Ort auswirkt. Der Anteil der Arbeitsplätze in Betrieb und Wartung liegt im bundesweiten Durchschnitt inzwischen bei 19,3 Prozent.